Shakshuka – das Rezept von Tom Franz
Das israelische Nationalgericht Shakshuka ist genau das richtige Gericht für Freunde der Tomatensauce. Und mit dem Rezept von Tom Franz kann nichts schief gehen. Wenn man genügend Zeit mitbringt.
Shakshuka nach Tom Franz
Tom Franz, der Kochbuchautor und kulinarische Botschafter zwischen Deutschland und Israel, war so nett, mir sein Rezept für Shakshuka zur Verfügung zu stellen. In seinem Buch „So schmeckt Israel“ schreibt er darüber:
Dieses Pfannengericht mit Eiern gehört schon lange nicht mehr zu den einfachen Gerichten; man findet es heute auf jeder Frühstückskarte in den Cafés, und nahezu jeder große Koch, der etwas auf sich hält, hat seine persönliche Version auf der Karte oder ins Internet gestellt.
Shakshuka ist in Israel also allgegenwärtig. Er selbst kennt das Gericht schon sehr lange:
Ich habe das Gericht zum ersten Mal vor zwanzig Jahren in Israel gekostet – dann einige Jahre vergessen, bis mich irgendwann einmal in Deutschland der Heißhunger nach etwas packte, an dessen Namen ich mich nicht erinnerte. Ohne Rezept machte ich mich ans Experimentieren, kam dabei auch ganz gut voran – bis ich wieder nach Israel reiste und Shakshuka im Original essen konnte. Seitdem habe ich es viele Dutzende Male gekocht, und es passiert oft, dass ich es unseren Gästen zum Abendessen vorsetze.“
Und weil ich wissen will, wie Israel schmeckt, koche ich seine Variante von Shakshuka nach. Die Zutatenliste ist überschaubar.
Zutaten für 6 Personen:
- 10 Tomaten
- 2 Zwiebeln
- 4 Knoblauchzehen
- 6 EL Olivenöl
- 100 ml Tomatenmark
- 1 grüne Chili
- 1 TL Paprikapulver
- 1/2 TL Chilipulver
- 1/2 TL Kreuzkümmel
- 6 Eier
- glatte Petersilie
- Salz und Pfeffer
Anmerkung zum Rezept:
Die Schwierigkeitsstufe des Rezepts liegt irgendwo zwischen easy und easypeasy. Am besten nimmt man aber eine Pfanne, die so gut beschichtet ist, dass nichts anbrennt. Dann kann man die Tomatensauce nämlich in Ruhe bis zu drei Stunden köcheln lassen – so wie Tom Franz sagt. Ein bisschen Geduld schadet also nicht.
Und so geht’s:
Als erstes schneidet man die Zwiebeln und Tomaten in Würfel, den Knoblauch in Scheiben und die grüne Chilischote in kleine Würfel. Wenn ihr sehr scharf mögt, dann lasst die Kerne der Chili einfach drin.
Dann erhitzt ihr das Öl in der Pfanne und gebt die Zwiebelwürfel mit etwas Salz dazu bis die Zwiebeln glasig sind. Normalerweise brate ich Zwiebeln sonst immer ohne Salz an, aber Tom Franz schreibt das in seinem Rezept explizit so. Und das Ergebnis hat am Ende überzeugt. Wahrscheinlich sorgt das Salz dafür, dass das Zwiebelaroma besser rauskommt. Ich werde es auf jeden Fall wieder so machen. Sind die Zwiebeln glasig, gebt ihr Knoblauch und Chili dazu und röstet das ganze bis es leicht braun ist. Dann gebt ihr alle Gewürze mit in die Pfanne. Das Aroma, das jetzt aus der Pfanne aufsteigt ist unglaublich intensiv.
Jetzt gebt ihr die Tomaten und das Tomatenmark in die Pfanne. Ist alles einmal aufgekocht, müsst ihr die Hitze reduzieren, so dass es nur noch leicht köchelt. Jetzt dauert’s. Insgesamt soll die Masse jetzt auf etwa zwei Drittel reduzieren. Tom Franz schreibt im Rezept, dass kein Wasser der Tomaten mehr sichtbar sein soll. Bei mir war das nach ca. einer Stunde der Fall, im Interview sagte er mir, dass das auch schon mal 3 bis 4 Stunden gehen. So ähnlich wie beim Bolognese-Rezept, ihr erinnert euch? Erst wenn die Sauce die richtige Konsistenz hat, kommt Salz und Pfeffer dazu.
Wenn die Sauce fertig ist, schlagt ihr die Eier einzeln und nacheinander in eine Schüssel. Aber aufpassen, dass das Eigelb nicht kaputt geht.
Die Eier dann einzeln und vorsichtig in die Tomatensauce kippen. Vorher könnt ihr mit dem Kochlöffel jeweils eine kleine Mulde in die Sauce machen, damit das Ei nicht nur auf der Oberfläche schwimmt. Die Sauce ist nämlich ziemlich dick, weshalb das Ei nicht einfach untergeht. Haben alle Eier einen Platz gefunden, schaltet ihr den Herd aus und lasst die Eier ziehen bis sie gar sind. Das kann bis zu zehn Minuten dauern – je nachdem, wie fest ihr euer Ei am liebsten esst.
Am Ende nochmal ein bisschen Salz auf die Eier und frische Petersilie über die Shakshuka streuen. Ich finde meine Version sieht dem Vorbild von Tom Franz ziemlich ähnlich, auch wenn der natürlich den viel cooleren Topf hat. Aber hey, dafür musste ich mit meiner beschichteten Pfanne beim Abwasch wenigstens nicht so viel Gas geben.
Shakshuka schmeckt am besten mit…
…gutem Brot. Entweder ein frisches Ciabatta oder ein knuspriges Bauernbrot.
Und wie schmeckt Israel?
Gerade jetzt im Sommer schmeckt Shakshuka richtig gut, weil die Tomaten endlich das volle Aroma haben. Im Winter ist es wahrscheinlich besser auf geschälte Tomaten aus der Dose auszuweichen. Ich hatte zunächst die Befürchtung, dass die Tomaten mir schlimmes Sodbrennen bereiten könnten, aber ich kam ohne Beschwerden davon. Die Sauce war nämlich überhaupt nicht sauer. Das lange Kochen und die Süße der Zwiebeln haben wahrscheinlich jegliche Säure zerstört. Da lohnt sich mal wieder jede Minute länger, die man der Sauce zum Einkochen gibt.