Kahk – Plätzchen aus Ägypten
Der Teig für ägyptische Kahk wird nicht geknetet, sondern gestreichelt. Wie das geht hat mir Hoda Kaiser gezeigt. Sie stammt aus Kairo und hat einen Youtube-Kanal, auf dem sie typisch ägyptische Gerichte zubereitet.
Kahk ist bei Christen und Muslimen beliebt
Hoda Kaiser ist in Kairo geboren, ihre Mutter ist Ägypterin, ihr Vater Deutscher. Vor sechs Jahren kam sie nach Bayern, um Deutsch zu lernen. Heute lebt die 33-Jährige mit ihrem Mann und zwei kleinen Kindern in Starnberg und dreht Videos für ihren Youtube-Kanal „Kaiser in the Kitchen„. Dort zeigt sie ihren Fans, wie man typisch ägyptische Gerichte zubereitet. Mir zeigt sie, wie man Kahk backt – das sind ägyptische Plätzchen. Und die sind in ihrer Heimat bei Christen und bei Muslimen beliebt, wie Hoda mir erklärt: „Wir Muslime essen Kahk nach dem Fasten als Belohnung, die ägyptischen Christen, die Kopten, essen Kahk an Weihnachten und anderen religiösen Feiertagen.“ Die Plätzchen werden mit einer speziellen Mischung aus Kardamom, Ingwer, Zimt und Muskat gewürzt, die man so in Deutschland leider nicht kaufen kann. Hodas Tipp: Spekulatiusgewürz als Alternative.
Zutaten für ein Blech
- 500g Mehl
- 250g Butterschmalz
- 1 EL Kahk Gewürz, alternativ Spekulatiusgewürz
- 1 TL Trockenhefe
- 3 TL Zucker
- 5 EL Sesam ungeröstet
- 1 Tasse Datteln
- 2 TL Butter
- 1 EL geschälte Haselnüsse
- Puderzucker zum Bestreuen
Und so geht’s:
- Butterschmalz in einem Topf stark erhitzen.
- Mehl mit einer Prise Salz und Kahk-Gewürz mischen, dann eine Mulde machen.
- Sesam in die Mulde geben und den kochend heißen Butterschmalz darüber gießen, damit die Samen rösten. Alles ganz langsam mit einem Holzlöffel umrühren. Aufpassen, dass der heiße Schmalz nicht spritzt!
- Jetzt wird der Teig „gestreichelt“:
Dazu nehmt ihr ein bisschen Teig in eine Handfläche und fahrt mit dem Handballen der anderen Hand von der Handwurzel bis zu den Fingern darüber. Das macht ihr so lange bis der Teig streuselig ist. - Eine halbe Tasse warmes Wasser mit Hefe und Zucker mischen und zum Teig geben. Alles mit den Händen weiter kneten bis der Teig glatt und gleichmäßig ist.
- Die Haselnüsse im Blitzhacker klein hacken.
- Die Datteln zusammen mit der Butter im Mixer zu einer Paste verarbeiten. Haselnüsse untermischen und aus der Paste kleine, haselnussgroße Kugeln formen.
- Aus dem Kahk-Teig pflaumengroße Stücke reißen und mit dem Daumen eine Mulde formen. Die Dattel-Kügelchen in die Mulde drücken und mit Teig umschließen:
- Die Kugeln in eine Kahk-Form drücken. Die kann man online kaufen oder ihr formt die Kugeln einfach von Hand zu kleinen Kuppeln und ritzt dann mit einem Messer das Muster ein.
- Kahk auf einem Backblech verteilen und für 20-25 Minuten in den auf 200 Grad vorgeheizten Ofen schieben. Achtung: Die Plätzchen dürfen nicht braun sein.
- Kahk abkühlen lassen und großzügig mit Puderzucker bedecken.
Und wie schmeckt Ägypten?
Ich hatte Angst, dass Kahk knallsüß sind, so wie man sich arabische Süßigkeiten vorstellt. Aber ganz im Gegenteil. Die Plätzchen gehen fast als salziger Snack durch, der durch den Dattelkern und den Puderzucker gut abgerundet wird. Und das beste: Sie zerfallen im Mund.