Piroggen, die polnischen Maultaschen

Piroggen aus Polen

Piroggen sind in ganz Polen bekannt und beliebt. Aber machen will sie keiner, weil es so viel Arbeit ist. Um gute selbstgemachte Piroggen zu essen, braucht man also entweder eine nette polnische Schwiegermutter oder die Jungs von Pan Kowalski in der Nähe.

Der Klassiker unter den polnischen Piroggen: Pierogi ruskie

So langsam wird’s Zeit der Heimat meines Mannes einen Besuch abzustatten. Mit polnischen Piroggen. Denn meine Schwiegermutter Grazyna sagt, dass die sehr typisch für Polen sind, vor allem die Variante mit Kartoffeln, Quark und Pfeffer, die so genannten Pierogi ruskie. Das ruskie heißt dabei aber keineswegs, dass es sich eigentlich um eine russische Spezialität handelt. Es sagt in dem Fall nur, dass die Piroggen ursprünglich aus dem Osten Polens kommen und von dort aus ihren Siegeszug über das ganze Land antraten. Mittlerweile sind Piroggen im ganzen Land beliebt und man bekommt sie überall. So wie hier „to go“ an einer Tankstelle in Danzig.

Piroggen in Polen

Da hat man für umgerechnet 1,50 Euro die Wahl zwischen Piroggen mit Fleisch, mit Kartoffeln und Quark (ruskie), mit Kraut und Pilzen, nur mit Pilzen oder gemischt. Fertig in nur 3 Minuten. Links in dem roten Kasten sieht man, dass Piroggen auch süß angeboten werden, zum Beispiel mit Kirschen. Ganz besondere Varianten des polnischen Nationalgerichts gibt es allerdings diesseits der Grenze. Bei Michal und Rafal von Pan Kowalski in Berlin.

Piroggen mit dem Berlinski Twist

Michal und Rafal von Pan Kowalski

Die beiden Polen Rafał (28, links) und Michał (26, rechts) leben in Berlin und lieben Piroggen. Deswegen haben sie sich komplett den gefüllten Teigtaschen verschrieben. Unter dem Namen Pan Kowalski verkaufen sie das polnische Nationalgericht in Berlin, Deutschland und Europa. Aber ihre Piroggen sind ganz und gar nicht traditionell. Rafał hat mir den Unterschied erklärt.

 

Was macht ihr bei euren Piroggen anders?

Normalerweise kocht man Piroggen und brät sie dann in der Pfanne an. Aber wir frittieren sie, das ist anders. Außerdem servieren wir gebratenes Gemüse dazu und unsere Füllungen sind auch nicht traditionell. All das zusammen ergibt dann den so genannten Berlinski Twist.“

Dann gibt es bei euch keine klassischen Pierogi ruskie?

Wir haben eine Sorte, die so ähnlich ist, aber wir machen in die Füllung noch Schnittlauch rein und der deutsche Käse, den wir benutzen, ist ein bisschen anders als in Polen. Durch ihn wird die Füllung aber cremiger und das ist die Hauptsache: dass Piroggen cremig sind und dass man den frisch gemahlenen Pfeffer schmeckt.“

 

Rafał und Michał haben mir außerdem erzählt, warum sie ins Piroggen-Business eingestiegen sind und was für besondere Füllungen sie schon kreiert haben. Das ganze Interview mit den beiden lest ihr hier.

Grazyna und ich

 

Wer könnte mir besser zeigen, wie man klassische Pierogi ruskie macht als meine Schwiegermama Grazyna? Unsere Kunststücke und die Anleitung dazu seht ihr hier.