Mauritius: Wo der Pfeffer wächst

Essen spielt auf Mauritius eine große Rolle. Klar, bei dem Klima und der kulinarischen Vielfalt. Hier seht ihr ein paar typische Zutaten, Gerichte und Rezepte von der Insel im indischen Ozean, auf der der Pfeffer wächst.

Herzhafte Gerichte auf Mauritius

Wenn man will, kann man auf Mauritius jeden Tag ein anderes Curry essen, oder Cari, wie die Einheimischen sagen. Bei Hindu-Hochzeiten werden traditionell sogar sieben verschiedene serviert. Ein Klassiker ist Fisch-Curry.

Mauritius Fisch Curry

Die Basis für die Sauce besteht meistens aus Tomaten, Kokosmilch und Wasser. Wird weniger Wasser hinzugegeben, heißt das Gericht „Dry Curry“. Hier eine besonders leckere Variante mit Rinderfilet, Erdnüssen und Croutons. Für die Süße sorgen Rosinen.

Mauritius Dry Beef Curry

Den chinesischen Einfluss auf der Insel kann man vor allem an den Nudelgerichten sehen. „Mine frite“ heißt die kreolische Abwandelung der gebratenen Nudeln. Schmeckt besser als es aussieht:

Mauritius Mine frite

Aus der indischen Küche stammen Faratas, auch Roti genannt. Das ist das typisch indische Fladenbrot, das mit verschiedenen Chutneys und Saucen gegessen wird.

Mauritius Farata oder Roti

Ganz hinten ist Achard – der Klassiker unter den Chutneys. Dafür werden Karotten, Blumenkohl und Kraut geraspelt und blanchiert und dann zusammen mit Zwiebel, Knoblauch, Ingwer und ganz vielen scharfen, grünen Chilis in Öl angebraten. Safran, Senfsamen und Salz dazu und abkühlen lassen. Ist die Masse abgekühlt, kommt noch ein Esslöffel Essig dazu – das Achard ist für mehrere Tage im Kühlschrank haltbar.

Mauritius Faratas oder RotiIn der Mitte ist ein Auberginen-Chutney und ganz vorne Rougaille. Das ist eine gewürzte Tomatensauce mit Erbsen. Aber Achtung: Rougaille kann auch ein ganzes Gericht bezeichnen, dann ist es mehr wie ein Eintopf. Meistens wird es mit Würsten gekocht.

Rougaille Mauritius

Als Eintopf ist Rougaille allerdings das Nationalgericht von der Nachbarinsel La Réunion – ihr werdet darüber also später mal ausführlich hier im Blog lesen. Jetzt möchte ich euch erst mal noch ein paar interessante Chutney-Varianten vorstellen.

Mauritius Chutneys und Achard

Im Uhrzeigersinn vorne angefangen: Achard aus Äpfeln, Tomaten-Chutney, grünes Chili-Chutney und Pistazien-Chutney. Allesamt extrem scharf. Für das Tomaten-Chutney werden einfach nur Tomaten, Zwiebeln, kleine Chilis, Öl, Salz und Pfeffer gemischt. Man kann aber auch noch Ingwer, Koriander oder Knoblauch dazugeben. Natürlich bekommt man auf Mauritius auch alles, was das Meer so hergibt.

Mauritius Languste

Zum Beispiel gegrillte Languste. Der Unterschied zwischen Hummer, Languste, Lobster, Garnele und Scampi wird hier übrigens sehr gut erklärt. Ich muss jedes Mal googlen. Noch ein beliebter Snack auf Mauritius, der seinen Ursprung in Indien hat: Samosas. Hier unten im Bild.

Mauritius Samosas

Samosas sind dreieckige mit Fleisch oder Gemüse gefüllte Teigtaschen, die in Öl frittiert werden. Eine wichtige Zutat für die Currys und auch manche Chutneys sind Kokosnüsse.

Mauritius Kokosnuss

Es gibt sogar ein Kokos-Chutney. Dafür muss man nur 200g Kokosnuss mit 2 grünen Chilis, einem Teelöffel Tamarinden-Paste, 5 Minzblättern und 2 ELWasser im Mixer fein pürieren.

Köstliche Desserts auf Mauritius

Aber nicht nur in herzhaften Gerichten kommen die Nüsse zum Einsatz, sondern auch in Desserts. So wie im Gateaux aux riz, einem kleinen Küchlein aus Reismehl, das gedämpft und in Kokosraspeln gewendet wird.

Mauritius Gateaux aux riz

Die kleinen Küchlein kann man an fast jeder Ecke kaufen. So wie hier ganz vorne in der Mitte bei „Chez Atté“.

Mauritius Gateaux aux riz

Aber auch viele andere Desserts werden auf der Insel mit Kokosraspel verfeinert.Mauritius Dessert

Das bekannteste Dessert ist Gateaux de Patates. Es ist das Nationaldessert der Insel und beinahe wäre es das Gericht geworden, mit dem ich bei Fernweh geht durch den Magen Mauritius bereise.

Mauritius Gateau Patate

Der Teig ist aus Süßkartoffeln und die Taschen sind mit karamellisierten Kokosraspeln gefüllt. Das schmeckt extrem lecker. Hier seht ihr in einem knapp 5-minütigen Video, wie man die süßen Teigtaschen macht. Französisch-Kenntnisse sind von Vorteil, man versteht das Video aber auch ohne. Die Kokosnüsse werden auf der Insel natürlich nicht nur gegessen, sondern auch getrunken.

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Mauritius, die Zuckerinsel

Eine wichtige Pflanze, die auf Mauritius seit dem frühen 19. Jahrhundert angebaut wird, ist Zuckerrohr. Im L’Aventure du Sucre bei Pamplemousses im Norden der Insel kann man die Geschichte des Zuckers und die Herstellung sehen. Außerdem hat man dort die Möglichkeit zwölf verschiedene Sorten Zucker zu probieren.

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Die ersten zehn schmecken eigentlich fast alle gleich, aber die beiden ganz dunklen Sorten „Dark Muscovado“ und „Molasses“ erinnern schon an Karamell und Schokolade und sollen sich hervorragend zum Backen für Brownies eignen. Das hab ich selbst noch nicht ausprobiert. Noch nicht. Und zum Schluss noch ein kleiner Blick über das Gemüse und Obst von Mauritius.

Auf den Märkten der Insel

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Das im Vordergrund sind übrigens Bittergurken. Sie sollen gut für Diabetiker sein, bereiten aber Bauchschmerzen, wenn man zuviel von ihnen isst. Im asiatischen Raum werden sie sehr häufig zum Kochen verwendet, in Europa ist das Gemüse aber noch fast unbekannt.

Mehr über Mauritius und seine Küche

Tolle Rezepte aus Mauritius gibt es im Netz von der Mauritianerin Sajeeda Allybocus, die den Blog „Cannelle et Cardamome“ hat. Sie schreibt auf Englisch, eine Ausnahme, da die meisten Food-Blogs, die sich auf Mauritius spezialisieren sonst auf französisch sind.

Dholl Puri Muritius

Alles über das mauritianische Nationalgericht Dholl Puri lest ihr hier. Und hier gibt es eine Anleitung, wie ihr Dholl Puri Zuhause machen könnt.